Familienbergtage in Steibis

Erlebnisbericht der Familienbergtage vom 24.08.06 – 27.08.06: Am Donnerstag, 24. Aug. 06 trafen sich pünktlich um 10.00 Uhr sieben Familien mit insgesamt 13 Kindern – die diesjährigen Familienbergtage standen an.
Über die A81 in Richtung Bodensee, der B31 dem Bodensee entlang ging es in Richtung Langenargen, wo wir die erste größere Rast auf einem Spielplatz machten. Weiter ging es dann in Richtung Oberstaufen und schließlich zu unserer Berghütte hinter der Hochgratbahn bei Steibis. Unsere Hütte war so urig, dass sie von einigen beim ersten Anblick sogar als Kuhstall identifiziert wurde. Wir wurden dann aber alle schnell eines besseren belehrt und die Hütte war tatsächlich für uns gedacht. Bei Dauerregen luden wir unsere Autos aus und bezogen unser Quartier. Die Kinder brauchten nach der langen Fahrt unbedingt noch „Auslauf“, so machte man mit den Kindern trotz Dauerregen in Kampfausrüstung noch einen Spaziergang und erkundigte die Hüttenumgebung. Die Frauen machten in dieser Zeit einen Großeinkauf in Oberstaufen und besorgten die Verpflegung für die nächsten Tage – inklusive Pizza bei einem Pizzabäcker für den ersten Abend. Nach dem Abendessen spielten die Kinder noch UNO, Schlepper, Karten, ja sogar ein Tischfußball gab es auf der Hütte. Um 20.30 Uhr war dann für die Kleinen Bettruhe angesagt und die Erwachsen erlebten noch einen gemütlichen Hüttenabend.

Am Freitag frühstückte man in großer Runde um 8.00 Uhr. Gegen 9.45 Uhr war bei idealem Bergwetter Abfahrt zur Imbergbahn. Mit der Bergbahn brachten wir die ersten Höhenmeter sehr gemütlich hinter uns um dann den Imberggipfel in ca. 30 Minuten Aufstieg zu erstürmen. Die Kinder wünschten sich am heiß ersehnten Gipfelkreuz ein gegenseitiges „Berg Heil“ und alle genossen die Aussicht auf die umliegenden Gipfel der Nagelfluhkette. Im Abstieg ging es zurück zur Bergstation und weiter zur Fluh Alpe. Dort erwartete die Kinder ein Streichelzoo mit Ziegen, Schweinen, Hasen, …. und ein schöner Spielplatz. Ein idealer Platz für eine lange Mittagspause mit deftigem Rucksackvesper. Nach der Stärkung stand noch der einstündige Abstieg zur Talstation bevor, wo ja unsere Autos parkten. Eine kleine Gruppe mit den jüngeren Kindern wanderte den kürzeren Weg zur Bergstation und es ging per Bergbahn bequem ins Tal. Der Rest der Gruppe wurde am Spielplatz der Talstation mit Eis begrüßt. Ein wunderschöner Bergtag ging zu Ende und wir fuhren zurück zur Hütte. Dann aber doch noch ein weiterer Höhepunkt an diesem Tag. Wir machten auf dem Rückweg zur Hütte Halt an einem Bergbach, wo die Kinder im Wasser spielten und Staudämme bauten. Bewaffnet mit Bergseilen bauten die Väter noch eine „Seilbahn“ über den Bergbach und die Kinder hangelten sich gesichert im Klettergurt an die andere Uferseite. Nun war es aber höchste Zeit für´s Abendessen – Maultaschen waren angesagt und die Väter hatten Küchendienst. Da die Väter samt Kinder aber die Zeit am Bergbach vergaßen, übernahmen kurzerhand die Mütter den Küchendienst und die Väter anschließend den Abwasch. Am Abend spielten die Kinder noch „Kriminalpolizei“, die Väter waren die Räuber und mussten gefangen werden. Das Gefängnis war der Trockenraum, gut bewacht von den Kindern. Als die Kinder wieder gegen 21.00 Uhr in den Betten lagen, hatten die Eltern ihre wohl verdiente Ruhe und einen weiteren gemütlichen Hüttenabend.

Am Samstag dann nochmals Traumwetter. Ziel war die Hündlebergbahn mit der Besteigung des Hündlekopf und einer Sommerrodelbahn. Um 10.00 Uhr ging es los zur Hündlebergbahn. Bevor es bergauf ging, wurde zuerst eine Runde auf der Sommerrodelbahn gerodelt. Keiner weiß bis heute, ob die Kinder oder die Eltern die größere Freude hatten bei der Fahrt auf dem Sommerrodel. Nun ging es aber dann doch mit dem Sessellift hoch zur Hündlealpe. Das Gipfelkreuz des Hündlekopf vor Augen, erstiegen wir auch diesen Gipfel. Die Belohnung am Gipfelkreuz war eine zünftige Brotzeit aus dem Rucksack und die Versprechung, nochmals eine Runde zu rodeln. Wir beobachten Gleitschirmflieger, die Kinder bauten eine Hasenstube und hielten vergeblich Ausschau nach Murmeltieren, bevor es wieder an den Abstieg zur Hündlealpe mit Spielplatz ging, wo wir wieder eine längere Pause machten. Schließlich ging es wieder mit dem Sessellift knieschonend bergab zur Sommerrodelbahn, wo wir unser Versprechen einlösten und alle nochmals eine Runde rodelten. Abschluss war dann am schönen Spielplatz bei der Talstation. Zurück auf unsere Berghütte zauberten die Frauen Spaghetti mit Tomatensauce zum Abendessen. Den Abend ließ man wieder sehr gemütlich ausklingen. Das geplante Lagerfeuer mit Stockbrot backen und anschließender Nachtwanderung fiel leider dem Regen zum Opfer. Wir versprachen aber unseren Kindern, das Lagerfeuer und die Nachtwanderung an der Grillstelle beim Märchensee zu Hause nachzuholen, so hielt sich die Enttäuschung bei den Kleinen doch in Grenzen.

Am Sonntag war nach dem gemeinsamen Frühstück dann Großputz und Packen angesagt, waren die diesjährigen Bergtage doch schon wieder viel zu schnell zu Ende gegangen. Die Autos wurden gepackt und bei Dauerregen fuhren wir über die A7 – Ulm – Stuttgart wieder nach Hause, wo wir alle gesund wieder gegen 16.30 Uhr ankamen. Die Kinder löcherten mich schon, wann wir wieder in die Berge gehen, und ich musste versprechen, nächstes Jahr wieder einen Bergurlaub mit den Kindern zu planen, was mich natürlich besonders freute.

Bericht und Wanderführer: Bernd Holocher