Genussbergtour Tübinger Hütte

Genusswanderung zur Tübinger Hütte Was eine Genusswanderung mit 1300 Höhenmeter und 13 km zu tun hat, fragten sich am Samstag, den 27. Juli 2016 18 Wanderlustige, die sich um 6 Uhr am Bach trafen, um mit zwei 9-Sitzerbussen nach Gaschurn zu starten.

Ohne Stau begann bei traumhaftem Wetter ein schöner und langer Aufstieg durch das Garneratal zur Tübinger Hütte (2190m). Da es eine Tour ohne Hetze und Leistungsdruck sein sollte, gab es einige Pausen zum Essen, Ausruhen, Blasen versorgen, an den klaren Bergbächen erfrischen und die Bergwelt zu genießen. Beim letzten Anstieg kamen einige an und über ihre Grenzen und fragten sich mal wieder, wo hier der Genuss sein soll. Spätestens aber bei kühlen Getränken auf der Hütte genoss man die Tatsache, diese Höhe geschafft zu haben. Nach gutem Essen und Gesang fielen alle müde recht früh in ihre Kissen.

Am nächsten Morgen, nachdem es nachts gewittert hatte und es etwas nieselte, marschierten 10 Entschlossene los, um die westliche Plattenspitze (2880m) zu erklimmen, auf der Karlheinz vor 38 Jahren als Lehrling das Gipfelkreuz mit aufbaute. Durch Geröll und Schneefelder ging es immer weiter. Nach dem Motto „umdrehen können wir immer noch“ überlegten wir nach jeder Etappe ob wir wegen des unbeständigen Wetters weiterlaufen sollen. Nachdem drei umdrehten kamen sieben Unerschrockene auf dem Gipfel an und bewunderten das Kreuz und den Blick aus der Höhe. Nun standen uns noch 2000hm Abstieg bevor.

Nach kurzer Pause an der Tübinger Hütte, wo der Rest der Gruppe gesellig gewartet hatte, wurde alles zusammengepackt. Leider ging es dann bei Regen weiter und bis zu den Autos zog es sich ziemlich. Manch einer war überrascht, wie steil und weit wir den Tag zuvor gelaufen waren. Über die Formulierung „Genusswanderung“ wurde bis zum Schluss heiß diskutiert. Kein Genuss waren die vielen Höhenmeter, der Schlafmangel im Matratzenlager, Blasen, Regen beim Abstieg, kaputte Sohlen und der erwartete Muskelkater. Genuss war die Hochgebirgswelt, die Bergluft, das Panorama, die vielen klaren Bergbäche, die alpine Pflanzenwelt, die Felsen, die Schneefelder, die Vesperpausen, der Pfiff eines Murmeltiers, die Gespräche, das Gipfelkreuz und das Gefühl eine so anspruchsvolle Bergtour (für einige die erste) geschafft zu haben. Vielen Dank an Reinhard für’s Fahren und besonders für Karlheinz für die Initiative, Planung und Umsetzung!

Bericht: Beate Geske