Mountainbike-Mehrtagesausfahrt „Kleinwalsertal“

Mehrtagesausfahrt vom 06.07.2016-07.07.2016 Kleinwalsertal: Wetterbedingt wurde die auf Freitag angesetzte Abfahrt ins Kleinwalsertal auf Samstagmorgen verschoben. So ging es samstags um kurz nach sechs Uhr los. Mit vollbeladenem Anhänger und Auto fuhren wir zuerst Richtung Alb, wo der siebte Teilnehmer eingesammelt wurde. Nun vollständig, machten wir uns auf den Weg Richtung Allgäu in das kleine Örtchen Baad im Kleinwalsertal.

Nach einer herzlichen Begrüßung auf dem Campingplatz, wurden schnell fehlende Zeltstangen bemerkt. So wurde bei Kaffee und einem herzhaften Vesper beratschlagt, wie mit diesem Umstand umgegangen wird. Doch durch das Improvisationstalent der Gruppe konnte das Zelt auch ohne Zeltstangen fast wie im Original errichtet werden. Nach kurzem Richtfest machten wir uns bereit eine kleine Runde mit dem Fahrrad einzurollen. Von Baad aus ging es auf Schotterwegen über den Höhenweg und Stutzalpe zur Bergstation des Skigebiets Walmendingerhorn. Dabei sammelten wir schnell an Höhe, sodass nach ca. 6 km rund 700 Höhenmeter auf dem Tacho standen. Nach einer kurzen Verschnaufpause freuten wir uns alle schon auf eine flowige Trailabfahrt. Das Terrain jedoch wurde recht schnell unbefahrbar, sodass wir immer wieder unser läuferisches Talent unter Beweis stellen mussten.

Bei ca. der Hälfte der Abfahrt gönnten wir uns eine kleine Getränkepause auf einer Hütte. Frisch gestärkt machten wir uns weiter auf den Abstieg. Mit dem Fahrrad auf den Schultern ging es Richtung Tal. Nachdem der Weg wieder befahrbar war, ging es durch Hirschegg nach Riezlern. Da bei der Abfahrt schon die ersten technischen Probleme auftraten, wurde nach einem Fahrradladen in Riezlern gesucht. Jedoch blieb die Suche nach Hilfe erfolglos. So machten wir uns voll auf den Heimweg nach Baad. Diese erste Tour hatte etwa 20km und 900hm von uns abverlangt. Nach so einer Tour hatten wir uns wirklich ein alkoholisch/isotonisches Getränk verdient. Außerdem mussten wie in gewohnter Manier die ersten kleineren technischen Probleme, sowie ein Platten behoben werden. Den Abend ließen wir bei reichlichem Essen und in geselliger Runde ausklingen.


Am Sonntag stand eine mit 75km und 3000hm ausgeschriebene Tour, die Enzianrunde auf dem Programm. Um diese Tour zu meistern, standen wir bei fast winterlichen Temperaturen um sieben Uhr auf. Nachdem sich jeder gut gestärkt hat und seine morgendliche Rituale vollzogen hat, musste zuerst der Platzt geräumt werden. So saßen wir erst gegen neun Uhr auf dem Sattel. Ausgangspunkt war wieder Baad. Die ersten paar Kilometer rollten wir leicht auf der Straße herunter, bis zu unserem ersten Aufstieg kurz hinter Riezlern. So fuhren wir auf teils geteerten, teils schottrigen Passagen zum Berghaus am Söller auf 1400m Höhe hinauf. Von dort ging es eine rasante Abfahrt hinunter zur Söllereck-Bahn. Dabei kam so manch eine Bremse an ihre Grenzen und verfärbte sich bläulich. Unten angelangt überkam uns die Erkenntnis, dass wir uns die 400hm hätten auch ersparen können. Jedoch getreu dem Motto „von nix kommt nix“ machten wir uns ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden weiter auf den Weg in Richtung Schrofenpass.

Dabei fuhren wir an dem Freibergsee und der Fellhorn Talstation vorbei. Nach einigen Kilometer in dem schönen Rappeltal bäumte sich langsam der Schrofenpass vor uns auf. So nutzten wir nochmals jede Gelegenheit, um unsere Trinkflaschen zu füllen. Das Terrain wurde immer steiniger und die zu fahrenden Passagen immer steiler. Irgendwann kam der Punkt, an dem wir die Radschuhe zu Laufschuhen wechseln mussten und unsere Räder mal wieder auf den „Buckel“ spannten. So ging es den gesamten Pass auf schmalstem Wege vorbei an schwindelerregenden Stellen Richtung Gipfel hinauf. Oben angelangt, verbesserte sich die Wegsituation nicht wirklich, und wir mussten einen Großteil des Abstieges laufen. Unten angelangt führte uns der Weg nach Warth, wo wir eine verdiente Mittagspause bei Cola und Pasta einlegten.

Frisch gestärkt nahmen wir die letzten Höhenmeter des Hochtannbergpass recht zügig. Oben trennte sich die Gruppe wegen krankheitsbedingter Formschwäche und krampfgeplagten Beinen in zwei. Ein Teil versuchte sich auf dem schnellsten Wege nach Baad durchzuschlagen, der andere Teil brachte wieder seine Bremsen in dem Windschatten der Autos den Hochtannbergpass hinunter zum Glühen. Dabei verloren wir recht schnell knapp 1000hm. So viel Spaß die Abfahrt auch gemacht, der Gedanke „das musst du alles wieder rauf“ wurde immer lauter im Kopf. Als wir Schoppernau erreichten, war der Spaß vorbei und es ging wieder bergauf.

Nach den ersten paar Höhenmetern musste allerdings noch Pannenhilfe geleistet werden und geübt ein Schlauch gewechselt werden. Nach dem kurzen Boxenstop machten wir uns an den Aufstieg. Der Berg, welcher für uns am Gasthaus Neuhornbach endete, wurde recht schnell extrem steil und blieb über die gesamten 6 km auf diesem Niveau. So wurde der Aufstieg nach und nach zur Qual, sodass ein Großteil der Gruppe den Anstrengung Tribut zahlen und absteigen musste. Nach dem Aufstieg, welcher geschätzt 25% Steigung und rund 800hm hatte, wurde die Gipfelcola in der Neuhornbachhütte herzlichst begrüßt.

Nochmals alle Wasserreserven aufgefüllt, stürzten wir uns auf die letzten Höhenmeter des Tages. Diese musste allerdings mal wieder außerhalb des Sattels überwunden werden. So wanderten wir durch Kuhweiden über Bäche auf zum Teil steinigem Terrain Richtung Starzeljoch. Oben angelangt traten wir voller Vorfreude die Abfahrt an, jedoch war die Freude nach wenigen Metern vorbei, sodass wieder schieben angesagt war. Nach ca. eineinhalb Stunden mühseligem schieben/tragen, konnte man sich wieder langsam auf den Sattel wagen. So lag noch ein kurzer, aber wunderschöner Trail zwischen uns und unserem Ausgangspunkt. Dort angekommen erfuhren wir, dass es dem anderen Teil der Gruppe nicht viel besser erging. Nach diesem Tag standen tatsächlich rund 75Km und 3000hm auf dem Tacho. Nach dem Duschen traten wir völlig erschöpft die Heimreise an. Auf jeden Fall war es mal wieder ein sehr gelungenes und verletzungsfreies Wochenende, allerdings werden die Pläne für die nächsten Jahre ohne Laufpassagen sein.

Teilnehmer von rechts: Robin Vesenmaier, Fabian Vesenmaier, Patrick Hok, Tobias Vesenmaier, Florian Baur, Andreas Holzmüller, Rolf Schneider
Organisation: Florian Baur und Andreas Holzmüller
Bericht: Robin Vesenmaier