Florian Tenbruck gewinnt Wendelsheimer Märchensee-Kriterium

Der Renntag begann um 10 Uhr mit den Anfängerrennen, bei denen die Jüngsten ihre ersten Erfahrungen bei einem Radrennen sammeln konnten. In den U9 bis U15 Klasse gab es schon die ersten Podestplätze für die Wendelsheimer Lokalmatadore. Neben den Anfängerrennen wurden auch die Rennen des BaWü-Schüler-Cups der Sparkassenversicherung in den verschiedenen Schülerklassen ausgetragen.

Im anschließenden Jedermannrennen, das über 40 Runden ausgetragen wurde, jubelte ein bekannter Wendelsheimer. Sven Reutter,  der in den Junioren zu den besten Fahrern Deutschlands gehörte und danach mehrere Jahre als Profi unterwegs war, bevor er seine Karriere aufgrund von gesundheitlichen Beschwerden beenden musste, zeigte, wie stark er immer noch ist. Er dominierte das Rennen, setze sich alleine vom Feld ab und gewann souverän.

Den Höhepunkt des Renntages war das Rennnen der Elite-Amateure und Amateure mit einem erneuten Sieg von Florian Tenbruck bei seinem Heimrennen. Überschattet wurde das spannende Rennen von einem schweren Sturz auf der Zielgerade.

Die Zuschauer sahen bei perfekten, spätsommerlichen Bedingungen ein spannendes Rennen über 80 Runden auf dem anspruchsvollen Kurs durch den Wendelsheimer Ortskern.

Florian Tenbruck, der wieder einmal perfekt von seinem Bruder Jonas unterstützt wurde, punktete in allen Wertungen und machte bereits früh im Rennen deutlich, dass der Sieg in diesem Jahr nur über ihn geht. Vor allem die starken Fahrer der Equipe Stuttgart-Vaihingen um Eiko Berlitz, amtierender hessische Meister, und Paul Schude machten ihm das Leben aber schwer und versuchten alles, um Tenbruck los zu werden. Zwischenzeitlich fand sich Tenbruck mit gleich zwei Fahrern aus Vaihingen in einer dreiköpfigen Spitzengruppe wieder, die dann aber wieder gestellt wurde. So ging Florian Tenbruck auch mit einem guten Punktepolster an Vorsprung in die Schlusswertung, die dann jedoch von einem schweren Sturz überschattet wurde. Eiko Berlitz von der Equipe Stuttgart-Vaihingen, der vor der Schlusswertung auf Rang zwei lag, kollidierte im Zielsprint mit einem anderen Fahrer und stürze wenige Meter vor dem Ziel schwer. Die Rennleitung entschied darauf hin, die Schlusswertung zu neutralisieren und nicht in die Wertung einfließen zu lassen. So war es möglich, dass Berlitz, der vor Ort lange medizinisch behandelt werden musste und dann mit dem Krankenwagen in die Klinik gebracht wurde, das Rennen hinter Tenbruck als Zweiter beenden konnte. Auf Platz drei folgte mit Louis Grupp (RSC Linden) ein weiterer Aktivposten des Rennens. Grupp, der zur deutschen Nationalmannschaft der Junioren U19 Klasse gehört, fuhr im Rennen immer wieder vorne Weg und wurde mit dem Platz auf dem Podium belohnt. Jonas Tenbruck schaffte als Achter den Sprung in die Top-Ten.

Aufgrund der langen Unterbrechung und dem medizinischen Einsatz direkt vor Start und Ziel  aufgrund des schlimmen Sturzes wurde die Siegerehrung erst nach hinten verschoben, und dann sehr verhalten durchgeführt. Zwar freute sich Lokalmatador Tenbruck über das erfolgreiche Wochenende und den Sieg in seinem „Wohnzimmer“, allerdings dachte er dabei auch an die Gestürzten und wünschte alles Gute. Bereits am Sonntagabend schickte der gestürzte Berlitz noch Grüße aus dem Krankenhaus und gab etwas Entwarnung: Zwar sei die Nase gebrochen, er freue sich aber über den zweiten Platz.

Für Florian Tenbruck war das Heimrennen bereits sein 51. Wettkampf in der diesjährigen Saison, die für den Routinier bereits im Frühjahr mit einem Einsatz in Argentinien begonnen hat. Über das Jahr verteilt konnte er insgesamt vier Siege und über zwanzig Top-Ten-Platzierungen einfahren. Durch seinen Sieg beim Heimrennen und einem guten sechsten Platz am Vortag bei den deutschen Kriteriumsmeisterschaften in Kempten baute Florian Tenbruck seinen Vorsprung als bester Amateur Deutschlands in der deutschen Rangliste weiter aus. In der Gesamtwertung machte er einen Sprung nach vorne und liegt aktuell, kurz vor Ende der Saison, auf einem hervorragenden 10. Platz inmitten der besten deutschen Profi-Fahrer und wird nun das Jahr aller Voraussicht nach als bester Amateurfahrer beenden.

Bericht: Johannes Vollmer

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