Vorfreude auf die Königin der Klassiker: Wendelsheimer Sven Reutter startet bei Paris-Roubaix

Am kommenden Sonntag ist es wieder so weit: Mit Paris-Roubaix steht eines der berühmtesten klassischen Eintagesrennen des Radsports auf dem Programm. Bei der „Königin der Klassiker“ kämpfen sich die besten Profis über die berühmten Pavés, und an zigtausenden enthusiastischen Fans vorbei, die den Tag zu einer Art Volksfest machen.

Das Wendelsheimer Talent Sven Reutter ist am Sonntag Teil dieses Spektakels. Reutter wurde für die deutsche Nationalmannschaftl nominiert und startet beim Juniorenrennen des Klassikers, das nur wenige Stunden vor dem Rennen der Profis ausgetragen wird. Und auch die Strecke ist identisch: Auf den letzten 110 Kilometern, davon 23 Kilometer auf Kopfsteinplaster, der originalen Strecke, wird der Junioren-Sieger gesucht. Reutter selbst ist bereits voller Vorfreude auf den Start, auch wenn er sich bewusst ist, welche Herausforderungen auf ihn warten. „Primäres Ziel ist es erstmals, möglichst ohne Defekt und Sturz durchzukommen“, so Reutter, „dann ist man automatisch vorne mit dabei.“

Reutter selbst präsentierte sich bisher auch in dieser Saison bereits in guter Form. Vor wenigen Tagen gewann er das erste, wichtige Straßenrennen in Süddeutschland in Zusmarshausen und am vergangenen Sonntag wurde er in Backnang nur durch einen platten Reifen gestoppt, der ihm den Sprung nach ganz vorne vermasselte. Wie gut die Form allerdings im internationalen Vergleich ist, kann der Wendelsheimer nicht einschätzen. In der Juniorenausgabe von Paris-Roubaix starten nämlich keine Teams, sondern Auswahlmannschaften der meisten europäischen Ländern sowie der USA. Da in Belgien, Dänemark und in den Niederlanden die Rennsaison schon länger im Gange ist, zählen die Fahrer aus diesen Ländern auch zu den Favoriten.

Dass Paris-Roubaix mit den vielen Kopfsteinpflasterpassagen kein Rennen wie jedes andere sein wird, zeigt allein die Vorbereitung. „Speziell für Paris-Roubaix habe ich mehrere mal auf Kopfsteinpflasterpassagen hier in der Umgebung trainiert und dabei speziell auf eine saubere Fahrlinie geachtet“, fasst der 17-jährige Wendelsheimer zusammen. Und auch das Rad wird bestens präpariert: Neben speziellen Laufrädern, die mehr Speichen und etwas breitere Reifen haben, startet Reutter mit Geleinlagen in den Handschuhen und mit einem doppelt geklebtem Lenkerband. So werden die Schläge, die die Fahrer auf dem teils sehr groben Kopfsteinpflaster durchschütteln, immerhin etwas abgefedert. Sven Reutter ist bereit für die Königin der Klassiker.